Höre auf deinen Körper:

Schmerzen, Über-Beanspruchung, Verrenkungen, Verstauchungen, Zerrungen und mehr

Auch im Yoga gibt es immer wieder Haltungen, die ungewohnt und auch anstrengend sind. Einfach darum, weil der Körper diese Bewegungen nicht regelmäßig ausführt und oder noch nicht genügend Kraft oder Beweglichkeit vorhanden sind. Darum trainieren wir genau das in meinen Yoga Stunden immer wieder. Wir führen den Körper langsam und schonen an jede ungewohnte Haltung heran und gewöhnen die entsprechenden Körperpartien langsam daran.

Da jeder Körper individuell und anders ist und auch jeder Teilnehmer Anstrengung oder Dehnung anders wahrnimmt und empfindet, ist es besonders wichtig, dass du auf kleinste Signale deines Körpers frühzeitig reagierst.

Oftmals bedeutet das, eine kleine Pause einzulegen, der „meckernden“ Stelle deines Körpers einen Moment Ruhe gönnst und dann wieder miteinsteigst- oder einfach weiter pausierst.

Komme weg von dem ständig an uns zerrenden Leistungsgedanken, welchen es in unserer Gesellschaft zu genüge gibt. 

Yoga hat nichts mit Leistung und Druck zu tun, es geht vielmehr um ein „rein hören und sich selbst spüren und wahrnehmen“.

Schau nicht was dein Nachbar macht, sei achtsam, geduldig und sei ganz bewusst bei dir. 

Jeder Körper hat seine eigene Anatomie, seine eigenen liebevollen Schwächen und seine Eigenheiten.

Und jeder Körper ist so individuell wie das Yoga selbst.

Gib deinem Körper Zeit sich in jede einzelne Yoga-Haltung einzufinden.

Wenn z.B. dein Ellenbogen schmerzt, ist das nicht unbedingt ein Ellenbogenproblem, sondern womöglich eine Überbeanspruchung oder Fehlbeanspruchung der dort beteiligten Hand- und Fingermuskeln oder eine Fehlbeanspruchung im Bereich der oberen Wirbelsäule und Schulter.

Überstreckte Ellenbogen haben meist diejenigen, die auch beim Stützen überstrecken und das sind eher bewegliche und selten muskelkräftige Teilnehmer/Innen. Ich selbst neige leider auch gerne zum Überstrecken.

Oftmals führt eine Überstreckung des Ellenbogens auch zu einer Überstreckung des Handgelenkes. Dort können empfindliche Strukturen wie der Meniskus an der Ellenseite übermäßig komprimiert werden. Auch die Handwurzelknochen tolerieren eine solche Fehlbeanspruchung auf Dauer nicht. Zudem hängt der Kopf meist durch oder er wird in den Nacken gelegt, was im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule sowie der Schulterblätter zu einer fehlerhaften und schlechten Ausrichtung führt.

Hier darf deinFokus mehr aus die Achtsamkeit und ein gutes Körpergefühl gelegt werden. Auch unzureichende Kraft-Ausdauer der Muskulatur spielt eine Rolle.

Der Ellenbogen selbst ist so stabil gebaut, dass er unter dieser Haltung am allerwenigsten leidet.

Lösungsmöglichkeiten:

-Arme stabilisieren

-Außenrotation im Oberarm (im herabschauend Hund; Achselhöhle zeigt tendenziell zum Boden und nicht zur Seite)

-die eigene Körperwahrnehmung schulen

Was macht mein Körper und was denke ich das er tut)

-Wie ist die Ausrichtung meines Hals-Nacken-Kopf Bereiches?

Hängt mein Kopf herunter, ist mein Hals überstreckt, liegt der Kopf im Nacken? Oder ist der Nacken in der Verlängerung meiner Wirbelsäule? Dies erhöht deine Achtsamkeit und schult deine eigene Körperwahrnehmung

-Wie erlebe ich meine Arme und meinen Rumpf zueinander?

Variiere die Stellung deiner Hände in Bezug zum Schultergelenk (weiter nach vorne oder auseinander)

Statt auf Handgelenken versuche Faustvariationen

Aktivieren deine Fingerbeugemuskulatur sowie der Handbeuger

-Meist bedingen die Kraftlosigkeit der schulterblattstabilisierenden Muskulatur sowie des Ellenbogenstreckers ein Durchdrücken des Ellenbogens. Einfach weil die Kraft zum Stützen fehlt

Dynamisches Üben oder zunehmendes Halten verbessern die Muskulatur

-Sei flexibel und probiere dich aus

Wie fühlt es sich stabiler und sicherer an?

-Rechtzeitige und genügende Pausen einlegen

Pausen sind jederzeit erlaubt!  Bitte keinen Leistungsgedanken aufkommen lassen oder etwas unbedingt erreichen und mitmachen wollen

-Die entsprechende Körperpartie schonen

-Nicht in den Schmerz hineingehen

-Persönlichen Grenzen akzeptieren

-Dem eigenen Körper vertrauen

All das sind sinnvolle Maßnahmen zur Entlastung und trainieren sowohl die Kraft der involvierten Muskulatur als auch die Kreativität im Umgang mit Unbehagen oder Schmerzen

Und wenn du doch mal Schmerzen hast, dich verzerrt und deinen Körper überbeansprucht hast, dann gönne die nötige Ruhe.

Mit Hilfe alternativer Behandlungsmethoden kannst du deinem Körper sanfte Hilfe bieten und deinen Körper bei der Heilung unterstützen.

Schmerzen über einen längeren Zeitraum hinaus oder gar starke Schmerzen, bitte mit einem Mediziner oder Osteopathen besprechen.

Bei allem was du tust: Sei gut zu dir selbst und achte auf das, was dein Körper und auch deine Seele braucht.

Liebe Grüße

Ina