So schützt und entlastet du deine Handgelenke im Yoga
Ich habe immer wieder Teilnehmer/innen in meinen Yoga Stunden, die über Probleme in den Handgelenken klagen.
Darum sind hier ein paar Tipps und Hilfen, um deine Handgelenke zu schützen und zu entlasten.
Besonders in Stützhaltungen wie dem „herabschauenden Hund“, dem „Brett“ oder auch in der „Krähe“ beanspruchst du deine Handgelenke sehr intensiv.
Mit der richtigen Verteilung von Druck und Gewicht, beugst du Schmerzen in den Handgelenken vor.
Eine korrekte Ausgangssituation ist entscheidend.
-Deine Handgelenke sind unter deinen Schultergelenken
-Deine Finger sind gespreizt, um den Druck zu verteilen und deine Mittelfinger zeigen nach vorne
-Das Gewicht ist richtig verteilt, nämlich auf deine Fingerballen, also die Grundgelenke deiner Finger und weniger auf deine Handgelenke
-Daumengelenk und Zeigefingerkuppe drückst du am intensivsten in die Matte
In vielen YOGA Haltungen üben deine Hände sehr wenig bis gar keinen Druck aus, weil anderer Körperpartien hier arbeiten dürfen.
In der Kobra kommt die Kraft aus deiner Rückenmuskulkatur, dein Gesäss wird gestärkt, du öffnest deinen Brustraum, weil deine Schultern nach hinten unten sinken und deine Bauchmuskulatur zusätzlich hilft. Deine Fußrücken geben sanften Druck in die Matte und unterstützen dich damit.
Deine Hände tragen so gut wie kein Gewicht. So als hättest du rohe Eier unter deinen Händen, die du nicht zerdrücken darfst. Gerne immer mal wieder deine Hände vom Boden lösen, damit der Rest arbeitet.
Fortgeschrittene können die Hände hinter dem Rücken ineinanderfassen und den Oberkörper noch mehr aufrichten. Hier bekommst du noch mehr Brustöffnung zu spüren.
Wenn du noch einen Schritt weiter gehen magst, kannst du dich sogar nach rechts und links aufdrehen. Auch hier sei bitte besonders achtsam und vorsichtig.
Auch in vielen Haltungen im Stehen, (Dreieck, Halbmond) liegt dein Gewicht kaum auf deinen Händen. Da gerade Anfänger oftmals noch nicht korrekt ausgerichtet sind, stützen Sie ihr Gewicht zu sehr auf die Handgelenke, statt aus der Körpermitte zu arbeiten.
Der Fokus in Standhaltungen liegt verstärkt auf deiner Körpermitte. Je mehr deine Füße mit deiner Matte verwurzelt und deine Beine stabil sind, je stabiler wird dein Becken.
Die Hände dienen zum feinen Ausrichten und tragen daher kaum Gewicht.
In den Stehhaltungen kannst du gerne deine Fingerspitzen (bitte gestreckt und nicht abknicken) nutzen, statt deine Handgelenke zu belasten. Somit hast du weniger Druck auf dem Gelenk. Achte bitte grundsätzlich auf eine korrekte Druckverteilung.
Im Vierfüßlerstand kannst du auch deine Fäuste nutzen, um deine Handgelenke zu schonen. Idealerweise kombinierst du Fäuste und dann wieder die ganze Hand, damit sich deine Handgelenke an diese Dehnung sanft gewöhnen.
Pausen sind grundsätzlich erlaubt und jeder nimmt diese eigenständig und bei Bedarf.
Auch immer wieder eigenständig die Handgelenke kreisen und oder vor-und zurück strecken.
Für eine sanfte Gegenbewegung auch mal die Handrücken am Boden ablegen und in den Vierfüßlerstand kommen. Hier mit dem Gewicht spielen und fühlen, wie viel Druck sich für dich gut anfühlt.
Haltungen nicht ausführen und damit sein zu lassen ist nicht immer von Vorteil.
Kläre Schmerzen grundsätzlich mit deinem Arzt oder deinem Osteopath ab.
YOGA ist individuell und manche Haltungen sind nicht für jeden geeignet. Es darf ziehen und drücken und bitte nicht weh tun. Sei stets ganz vorsichtig mit dir und lass deinem Körper Zeit, in jede einzelne YOGA Haltung hineinzuwachsen.
Sei geduldig und achtsam. Alles kommt zu seiner Zeit ;-)
Und je öfter du deine Augen schließt, je feinfühliger nimmst du dich selbst bewusst wahr und siehst auch ganz nebenbei nicht was andere tun- geschlossene Augen bringen dich weg vom Leistungsgedanken, hin zu dir selbst. Und darum geht es im Yoga :-)
Alles Liebe
Ina